Codices Manuscripti & Impressi Supplement 14
Die liturgischen Musikhandschriften in Bozen und Brixen
ISBN:0379-3621-14
Vorwort:
Die vorliegende Publikation basiert auf der Dissertation der Verfasserin, die im November 2015 an der Kunstuniversität Graz verteidigt wurde. Die Arbeit stellt die Ergebnisse eines mehrjährigen Forschungsprojektes vor, das im Jahr 2008 an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Freien Universität Bozen ins Leben gerufen wurde. Das Projekt setzte sich zum Ziel, die liturgischen Musikhandschriften in den Archiven und Bibliotheken der Provinz Bozen zu erfassen und zu beschreiben. Dieses kulturelle Erbe ist nämlich aus historischer und musikwissenschaftlicher Sicht von größter Bedeutung, wurde aber bisher noch kaum erforscht. Die liturgischen Musikhandschriften im Südtiroler Raum waren vor Beginn dieses Projektes noch nicht systematisch erfasst und untersucht worden und sind daher in der wissenschaftlichen Literatur bis dato kaum behandelt. Den umfassendsten Teil der vorliegenden Arbeit bildet der Katalog mit Beschreibungen der liturgisch-musikalischen Handschriften, die in den zwei größten Zentren der Provinz Bozen verwahrt werden: Bozen und Brixen.
Bereits zu Beginn der Studie, als es um die Aushebung und direkte Untersuchung der Buchbestände vor Ort ging, konnten 101 liturgische Musikhandschriften ausgemacht und beschrieben werden, davon 50 aus dem Kloster Muri-Gries, die noch keine Signatur trugen und der musikwissenschaftlichen Forschung gänzlich unbekannt waren. Im Zuge der Erfassung der liturgischmusikalischen Handschriften kam auch anderes Material von großer historischer und musikwissenschaftlicher Bedeutung zutage, das wiederum eigens erforscht wurde, darunter in erster Linie die aus den Einbänden der untersuchten Handschriften und Drucke stammenden Musikfragmente. Diese Fragmente werden Gegenstand künftiger wissenschaftlicher Forschungen sein, die zweifelsohne die Kenntnisse über die Buchbestände erweitern und darüber hinaus wichtige Erkenntnisse auf den Gebieten der lokalen Geschichte, der Musik und der Liturgie liefern werden. Teilergebnisse der Forschungsarbeit wurden erstmals 2015 als Katalog der liturgischen Musikhandschriften von Bozen in italienischer Sprache publiziert.1 Bei der hier veröffentlichten Arbeit handelt es sich um eine wesentlich erweiterte und vertiefte Fassung dieser älteren Publikation. Ich hoffe, dass die vorliegende Arbeit als Ausgangspunkt für weiterführende Studien zu einem solch interessanten und bisher wenig erforschten Repertorium dienen kann.
Am Ende dieser langen und zeitweise mühsamen, aber stets begeisternden Arbeit möchte ich all jenen herzlich danken, die auf unterschiedliche Weise zur Realisierung beigetragen haben. Zuallererst danke ich den Verantwortlichen der Archive und der Bibliotheken, die ich über Jahre hinweg häufig besucht habe, um die Handschriften ausfindig zu machen und anschließend immer wieder einzusehen und zu fotografieren. Insbesondere danke ich P. Willibald Hopfgartner OFM, Bernhard Holter OFM und P. Reinald Romaner OFM, Guardiane des Franziskanerklosters Bozen während der Recherchezeit, P. Siegfried Volgger OFM, P. Plazidus Hungerbühler OSB aus dem Kloster Muri-Gries, Frau Dr. Claudia Kaser und dem gesamten Personal der Bibliothek der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen, Herrn Dr. Johann Kronbichler, dem ehemaligen Direktor des Diözesanmuseums Brixen, und Herrn Dr. Stefan Demetz, Direktor des Stadtmuseums Bozen. Ein herzliches Dankeschön geht außerdem an Giacomo Baroffio, Gionata Brusa, Franco Gabrielli, Marco Gozzi, Franz Gratl, Robert Klugseder, Hannes Obermair, Monica Pasqualoni, Francesco Passadore, Anna Pinter, Ursula Stampfer und Daniele Torelli für ihre Hilfe bei der Verwirklichung der vorliegenden Arbeit. Abschließend möchte ich meinem Betreuer, o. Univ. Prof. Dr. Franz Karl Praßl, für seine große fachliche Unterstützung während des Forschungs- und Studienverlaufs an der Kunstuniversität Graz danken.