Der BMW 700 wurde zum Rettungsanker für die Bayerischen Motoren Werke in ihrer damaligen Existenzkrise. Er entsprang der Eigeninitiative eines Mannes in Wien. Dort wurde das Konzept geschaffen und die technische Entwicklung in einer bescheidenen Fachwerkstätte vorangetrieben. Jener kleine BMW made in Vienna wurde zum Erfolgsmodell und legte den Grundstock für den Wiederaufstieg der weiß-blauen Marke. Wer war der Mann, der das Unvorstellbare schaffte? Wolfgang Denzel stammte aus einer Glockengießerfamilie in Marburg an der Drau. Als erfolgreicher BMW-Fahrer auf zwei und vier Rädern erhielt er schon vor dem Kriege die BMW-Vertretung für Steiermark und Kärnten. 1948, in finsteren Nachkriegstagen, baute er in Wien den ersten Denzel-Sportwagen unter Verwendung von Wrackteilen aus Wehrmachts-Kübelwagen. Daraus wurde bald ein eigenständiger Hochleistungs-Sportwagen, der sich auch gegen harte internationale Konkurrenz bei RaIlyes und Bergrennen glänzend bewährte. Nicht umsonst galt Wolfgang Denzel in jenen Jahren als die profilierteste und kantigste Persönlichkeit der österreichischen Automobilwirtschaft.
Denzels kreativste Schaffensphase, vom eigenen Sportwagen bis zum BMW 700, hat Martin Pfundner als Thema seines siebenten Werkes zur österreichischen Automobilgeschichte ausgewählt. Packend schildert er hier all die Erfolge und Schwierigkeiten, die Höhen und Tiefen der Entstehung des Denzel-Sportwagens und des BMW 700. Rund 200 historische Fotos und Zeichnungen ergänzen und illustrieren diese spannende Story. Friedrich Ehns Beitrag über Wolfgang Denzel als Motorradfahrer rundet das Werk ab.