MOTO RUMI in Österreich
Roller und Renner aus Künstlerhand
Welcher (Motorrad) Hersteller war Künstler, und hat bei der Entwicklung seiner Produkte auf die optische Ästhetik mindestens ebenso viel Wert gelegt wie auf technische Raffinesse? Welche Marke hat bis auf wenige Ausnahmen nur ein einziges Motorkonzept verfolgt und dabei – ohne Hubraumvergrößerung oder die Verwendung von Kompressoren oder Ladepumpen – die Leistung um das doppelte gesteigert? Welche Firma hat sich – ohne je größere Titel zu gewinnen – mit einem Ruf als Rennmaschinenhersteller par excellence in den Annalen verewigt, obwohl sie weitaus mehr Roller und Lastendreiräder als Sportflitzer hergestellt und verkauft hat?
Die Antwort auf alle drei Fragen lautet Moto Rumi. Die Marke des Musikers, Malers und Bildhauers Donnino Rumi, die damals wie heute eine treue Fangemeinde hat. Und das nicht nur im Heimatland Italien, sondern auch bei uns in Österreich. Dass sich Rumis hierzulande gut verkaufen ließen, obwohl sie weitaus teurer waren als die Konkurrenz aus Graz oder Mattighofen lässt sich nur mit deren Exklusivität erklären – und ihrem Sound. Eine Rumi war ein Statussymbol und aus ihren zwei Auspuffrohren tat sie schon von weitem kund, dass da einer kommt, der es sich leisten kann.
Dieses Buch beschäftigt sich mit der Geschichte der Zweitakter aus Bergamo, mit einem besonderen Fokus was ihren Auftritt in Österreich betrifft. Rückt aber auch die Szene - die Fahrer damals und die Sammler heute – ins Scheinwerferlicht.